Vision 2026: Gemeinsam Zukunft gestalten
Die zielgerichtete Nutzung der vorhandenen Ressourcen, die Vernetzung mit anderen Akteuren im Sozialraum und das Setzen von öffentlichkeitswirksamen Zeichen, damit Menschen auf uns aufmerksam werden – das ist die einfache Botschaft unserer Vision „Gemeinsam Zukunft gestalten“. Wir wollen miteinander auf- brechen (im doppelten Wortsinn) in Richtung Zukunft.
Unser Visionsprozess ist nicht Pflicht, sondern ein Werkzeug für Veränderung
Bis 2026: Wir haben die Vision von mehr Leben und einer konkreten Aufgabe vor Ort. In den kommenden zwei Jahren werden wir unter folgenden Gesichtspunkten die Arbeit in den verschiedenen Ebenen in den Blick nehmen:
- Willkommenskultur: wir erreichen die Aufmerksamkeit der Gemeinde und der Menschen vor Ort, so dass Mitglieder und Nichtmitglieder sich bei uns gesehen und willkommen fühlen.
- Alleinstellungsmerkmal: welches Projekt, welche Aktion läuft bei uns so gut, dass es sich lohnt, dafür noch mehr Energie aufzuwenden, um es für unser Image und als unser Alleinstellungsmerkmal zu etablieren.
- Kooperationspartner: wir gewinnen auf den Kolpingebenen oder auch von anderen Gruppen, Vereinen oder Verbänden vor Ort Kooperationspartner für dieses Projekt und können daraus weitere Impulse und Ideen generieren.
- Öffentlichkeitswirksamkeit: wir bewerben nach Innen und Außen unser Projekt und hören nicht auf, darüber zu reden und zu berichten, damit Menschen auf uns aufmerksam werden.
Das Projekt oder die Aktion, die als Alleinstellungsmerkmal im Kolpingkontext etabliert werden soll, muss alle oder zumindest einige folgender Qualitätsmerkmale erfüllen:
- Es erreicht eine breite Zielgruppe
- Es erfüllt einen sozialen oder gemeinnützigen Zweck
- Es orientiert sich an christlichen Werten
- Es wird mit Kolping in Verbindung gebracht
- Es hat einen festen Termin im Veranstaltungskalender des Ortes
Bewährtes neu denken
Neben einem konsequent sozialräumlichen Ansatz sollen diese Grundsätze bewirken, dass Vorhandenes neu bewertet und gleichzeitig Neues angestoßen wird. Neben etablierten Ideen sollen auch neue, innovative Ansätze hinzukommen. Innovation allein reicht aber nicht aus, um den notwendigen Wandel erfolgreich zu gestalten. Eine ebenso entscheidende, aber im Prozess des Wandels oft übersehene Aufgabe ist die Exnovation.
Exnovation - Loslassen von Altbewährtem, das nicht mehr funktioniert
Exnovation meint das bewusste Loslassen von Altbewährtem, das nicht mehr funktioniert oder mit den zukünftigen Zielen nicht mehr im Einklang steht. Exnovation ist der Schlüssel, um Raum für Neues zu schaffen und die notwendigen Veränderungen zu ermöglichen. Wir ermutigen dazu, reflektierte Schritte der Dekonstruktion zu gehen und Sterbeprozesse von Strukturen und Formaten zu ermöglichen, die sich überlebt haben und an ihr Ende gekommen sind. Dazu gehört auch die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Wirksamkeit.
Von Seiten des Diözesanvorstandes werden wir das Projekt „Gemeinsam Zukunft gestalten“ bei unseren künftigen Veranstaltungen ins Gespräch bringen und die Kolpingsfamilien auffordern, sich daran zu beteiligen und sich auch Unterstützung aus dem Vorstand zu holen. Das Tempo bestimmen die Kolpingsfamilien vor Ort, möglicherweise wird es auch welche geben, die diesen Prozess nicht bewältigen können und ihr „weiter wie bisher“ noch einige Zeit aufrechterhalten können. Trotzdem werden wir in den kommenden Monaten auf die Kolpingsfamilien zugehen und uns Bericht erstatten lassen, wie sie den Zukunftsprozess gestalten, so dass wir bis 2026 eine Zusammenstellung und Auswertung des Prozesses vornehmen können.
Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam tragfähige und zukunftsfähige Angebote auf die Beine stellen können, die unseren Verband noch attraktiver und wirksamer werden lassen – mit der Hilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer, nicht zuletzt auch auf die Fürsprache unseres seligen Gründers Adolph Kolping.
Die Vision 2026 und BuB
Unsere Vision lässt sich auch mit einem BuB-Prozess für die Kolpingsfamilie verbinden. Informationen dazu, wie Ihr BuB für Euch passgenau nutzen könnt, gibt es auf der Seite unseres BuB-Teams.
Was würde Adolph Kolping dazu sagen?
Fragen können wir ihn heute nicht mehr – aber seine Worte begleiten uns. Seine Schriften sprechen eine klare Sprache. Inmitten unserer Veränderungsprozesse erinnert uns Adolf Kolping daran, dass Gewachsenes nicht automatisch Unveränderbares ist. Er wusste: Strukturen müssen sich bewähren – und sie dürfen sich wandeln.
Hierzu einige Zitate aus den Originalschriften:
„Die rasche Ausdehnung des Vereins beweist allerdings den sichtbaren Gottessegen bei der Sache, beweist auch die Brauchbarkeit und den Nutzen der Hauptanordnungen im Verein. Beweist aber nicht, dass damit gerade alles im Vereine, so wie es jetzt ist, auch geradeso sein und bleiben müsse. Wie bei allem Menschlichen sind wir hier dem Irrtum unterworfen und, müssen uns durch Erfahrung und Zeit belehren und weisen lassen.“
Adolph Kolping lädt uns ein, nicht im Bestehenden zu verharren, sondern offen zu bleiben für das, was Erfahrung und Zeit uns lehren. Wandel ist nicht Verrat an der Tradition, sondern deren konsequente Fortführung.
Inmitten unserer Veränderungsprozesse erinnert er uns daran, dass Gewachsenes nicht automatisch Unveränderbares ist:
„Zudem wird sich manches als nur für diese Zeit und gerade für die gegenwärtigen Umstände passen erweisen, was sich durchaus, wie sich Zeit und Umstände ändern, eben auch neuen Verhältnissen anzuschließen hat. Hier wird es also darauf ankommen, das Christentum dem Geiste und der Praxis nach ins wirkliche gesellschaftliche Leben hineinzutragen.“
Diese Haltung ermutigt uns: zur ehrlichen Analyse, zur Offenheit für Veränderung – und zum festen Willen, das Evangelium mitten ins Leben zu tragen. Unsere Vision ist kein Bruch mit dem, was war, sondern eine Bewegung in Kolpings Sinn: zeitgemäß, gesellschaftsrelevant, christlich inspiriert.

Kontakt
Kolpingwerk Diözesanverband München und Freising e. V.
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Marion Martin
Diözesanreferentin
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Christoph Wittmann
Diözesan- und Landespräses