Jahreshauptversammlung mit Vorstandsneuwahlen

Eine Andacht in der Stiftskirche stimmte die Mitglieder der Kolpingsfamilie Tittmoning auf die anschließende Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Pfarrsaal ein. Ein letztes Mal vor seiner Amtsniederlegung begrüßte Erster Vorsitzender Norbert Köpferl die Teilnehmer. Insbesondere hieß er neben Bürgermeister Andreas Bratzdrum und Dritten Bürgermeister Dirk Reichenau, den Kolping-Diözesangeschäftsführer und zugleich Vorstand des Kolping-Bildungswerkes Alfred Maier, sowie den Bezirkskassier Konrad Pauli in Vertretung für seinen Bruder, den Bezirksvorsitzenden Hans Pauli, willkommen.

Gleich zu Beginn gedachten die Anwesenden dem erst vor einem Jahr für seine 70-jährige Mitgliedschaft geehrten und tags davor verstorbenen Ehrenmitglied Markus Kirchner mit einem Vater unser. Neu in die Kolpingsfamilie Tittmoning wurde Melissa Ziegler aufgenommen.

Anschließend widmete sich Norbert Köpferl mit seinem Vorstandsteam dem in Bildform präsentierten Jahresbericht 2024. Als eine der wesentlichen Veranstaltungen im vergangenen Vereinsjahr hob er  die von der Kolpingsfamilie Tittmoning im Pfarrheim ausgerichtete Diözesan-Versammlung mit 120 Teilnehmern hervor. Mit einer Burgführung, dem italienischen Abend bei bestem Sommerwetter und dem gemeinsamen Frühstück nach der Übernachtung in Gastfamilien im Rahmenprogramm endete das Wochenende mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche gestaltet vom Chor „Belcanto“ und Landes-Präses Christoph Wittmann. Weiterhin nahmen die Mitglieder der Kolpingsfamilie Tittmoning am 100-jährigen Jubiläumsfest der Kolpingsfamilie Ruhpolding teil, bei welcher die Tittmoninger im Gründungsjahr 1924 als Pate wirkten. Bereits zum Markenzeichen der Kolpingsfamilie Tittmoning sei die „Faire Mango Bar“ mit Strand beim Stadtfest geworden. Darüber hinaus freute sich Norbert Köpferl, dass zwei echte Herzensangelegenheiten voneinander profitierten. Die im Frühjahr 2024 stattgefundene Ausstellung „Menschenbilder“ mit Gemälden der verstorbenen Alexandra Losch ergab für das seit 2019 in Planung befindliche Projekt des Sternenkindergrabes am Tittmoninger Friedhof einen beachtlichen Erlös. Auch die von den Hinterbliebenen an die Kolpingsfamilie Tittmoning überlassenen Gemälde können als Spende für das rund 45.000 Euro teure Sternenkindergrab weiterhin erworben werden.

Zweite Vorsitzende Barbara Danninger berichtete über das im Herbst stattgefundene 4. Entenrennen. Rund 1000 Personen erfreuten sich an dem Familienfest in der Wasservorstadt mit erstmals integrierter Blaulichtmeile und dem spannenden Wettrennen der gelben Quietscheentchen im Ponlach. Der Erlös von 7.000 Euro wurde an die Stadt Tittmoning für die Sanierung des Kirchheimer Spielplatzes übergeben. Positive Rückmeldungen von Gästen gab es aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals auch für den liebevoll inszenierten Barbara-Markt, für welchen erstmals der Kolping-Bundesverband auf seiner Internetseite Werbung machte.

Als weitere mit der Kolpingsfamilie Tittmoning in Verbindung gebrachte Aktionen wurde der mittlerweile auch für Erwachsene angebotene Gebrauchtkleidermarkt, das faire Produktsortiment im Eine-Welt-Laden und die seit 2011 stattfindende Altkleider- und Papiersammlung angesprochen. Die Kolpingjugend besuchte im vergangenen Jahr die Bahnhofsmission in München und überreichte eine Lebensmittelspende. Die Hälfte des beim Advents- und Weihnachtsschmuck-Basar am Kathreinmarkt erzielten Erlöses wurde kürzlich in einer Gruppenstunde der Kolpingjugend an „Kinder in Kenia“ übergeben.

Im anschließenden Kassenbericht informierte Kassier Manfred Linner über die Finanzen der Kolpingsfamilie Tittmoning sowie des Eine-Welt-Ladens. Die Kassenprüfer Bernd Süß und Jutta Otto-Brandl hatten die Kasse ohne Beanstandung geprüft und führten die Entlastung der Vorstandschaft durch.

Feierlich und emotional zugleich wurde es bei den Ehrungen verdienter Kolpingmitglieder, die mit ihrem Engagement in ihren Vorstandstätigkeiten seit Jahrzehnten treue Arbeit leisten. „Jeder Dienst an die Gemeinschaft, der ehrenamtlich geleistet wird, dient unserer Lebensqualität in der Stadt“, würdigte Bürgermeister Andreas Bratzdrum die beständig ausgeübten Ehrenämter. Mit Hochachtung verlieh das Stadtoberhaupt Norbert Köpferl für seine ausgeübten Vorstandstätigkeiten die Bürgermedaille in Gold. Die seit 25 Jahren in verschiedenen Vorstandstätigkeiten aktive Theresa Gröbner bekam die Bürgermedaille in Silber überreicht. Der „unbezahlbare“ Kassier Manfred Linner hatte seine Bürgermedaille in Gold bereits zu einem früheren Zeitpunkt für über 40 Jahre als Kassier der Kolpingsfamilie Tittmoning erhalten.

Doch damit nicht genug der rührenden Momente. Denn „eine Person – drei Ehrungen“ hieß es für den scheidenden Ersten Vorsitzenden Norbert Köpferl in seiner letzten Jahreshauptversammlung in leitender Funktion. Neben der Bürgermedaille in Gold überreichte ihm Zweite Vorsitzende Barbara Danninger zudem eine Urkunde für seine 40-jährige Kolping-Mitgliedschaft und die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Ein Sonnenstuhl mit Namensgravur im Kolping-Design sowie ein von Diözesangeschäftsführer Alfred Maier überreichtes Messing-Kreuz als Präsente brachten Norbert Köpferl schließlich endgültig den Tränen nahe.

Mit einem Rückblick auf die „Highlights“ während der vergangenen 20 Jahre in der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie Tittmoning ließ Norbert Köpferl die schönsten Momente noch einmal revuepassieren und überließ sein Amt der Zweiten Vorsitzenden Barbara Danninger.

Großen Respekt für das außerordentliche Engagement drückte Bürgermeister Andreas Bratzdrum in seinem Grußwort gegenüber der Kolpingsfamilie Tittmoning aus. „Ein großes Gemeinschaftserlebnis verspürt man in euren Reihen“, schätzte das Stadtoberhaupt den großen Anteil der Kolpingsfamilie für die Stadt Tittmoning. Norbert Köpferl hinterließe durch seinen vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz große Fußstapfen im Führungsteam.

Diesen Worten schloss sich auch Diözesangeschäftsführer Alfred Maier in seinem Grußwort an und wünschte der Kolpingsfamilie Tittmoning weiterhin einen arbeitsfähigen Vorstand. Für die Nachfolge des Ersten Vorsitzenden ermutigte er die Mitglieder, in ein solches Amt hineinzuwachsen: „Wir brauchen keinen zweiten Norbert Köpferl. wer es macht, macht es nach seiner Vorstellung: und das ist gut so“. Mit Bezug auf die politische Situation und den unerwartet schnellen demokratischen Werteverfall, appellierte er an die Mitglieder, dass die Kolpingsfamilie zu ihren Werten stehen müsse. „Die Würde des Menschen ist unantastbar, darüber darf man nicht streiten“, lobte er die Planungen für das Sternenkindergrab in Tittmoning. Mit einem Ausblick auf die Landeswallfahrt am 3. Oktober 2026 lud er die Mitglieder zu diesem Ereignis nach Freising ein.

Ein weiteres Grußwort hatte Bezirkskassier Konrad Pauli in Vertretung für seinen Bruder Bezirksvorsitzenden Hans Pauli vorbereitet. Norbert Köpferl habe viel angetrieben in den vergangenen neun Jahren seiner Vorstandsarbeit. Ein Dank gehe ebenfalls an dessen Frau Sabine Köpferl, die ihm stets zuverlässig und uneigennützig zur Seite stand. Mit Blumen und einem Gutschein für ein Kolpinghotel dankte Pauli Norbert Köpferl auch persönlich für die seit der Jugendzeit gewachsene Freundschaft.

In den anschließenden Neuwahlen bildeten die drei Gastredner gemeinsam den Wahlausschuss. Bei der Verkündung des Wahlergebnisses blieb das Amt des Ersten Vorsitzenden vorerst unbesetzt. Barbara Danninger wurde als Zweite Vorsitzende wiedergewählt und wird neben der ebenfalls unbesetzt gebliebenen Stelle des Dritten Vorsitzenden allein die Vereinsführung übernehmen. Beständig wurde Manfred Linner als Kassier in seiner Funktion bestätigt. Schriftführer bleibt Stefan Stampfl. Präses Gerhard Gumpinger bleibt ebenfalls in seinem Amt bestehen, allerdings nach der Amtsniederlegung von Diakon Uwe Kraus ohne einen Vize-Präses an seiner Seite. Als Beisitzer wurden Hans Ziegler und Rosi Poller neu dazu gewählt und reihen sich in das Beisitzer-Team bestehend aus Gabi Lex, Sepp Käsbauer, Lukas Ostermayer, Frank Baumann, Gertraud Nachbichler und Martin Schwarz ein. In der Jugendleitung wurde Marlene Stampfl verabschiedet. Hanna Köpferl und Tizian Schmidt bekleiden weiterhin dieses Amt. Mit dem Kolping-Lied endete die Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Tittmoning.

Fotos: Lukas Ostermayer