Auf den Spuren Adolph Kolpings
Gemeinsam einen Pakt zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit wollen Landtagsabgeordneter Michael Koller von der Kolpingsfamilie Berchtesgaden und Hans Maier, Leiter des Diözesanfachausschußes Arbeit und Soziales, auf den Weg bringen. Anlass dazu gibt das Berufsgrundschuljahr (BGJ) in Vollzeit.
Bereits 1978 wurde es in Bayern eingeführt – meist in kooperativer Form, in einigen handwerklichen sowie land- und hauswirtschaftlichen Berufen auch in Vollzeit. Ziel war es, eine breit angelegte, fachbezogene Grundbildung zu erwerben.
Was sich in der Qualität der Ausbildung als Erfolgsgeschichte entpuppte, erwies sich für unter 16-jährige BGJ-Schüler als sozialer Bumerang. Obwohl das BGJ in einigen Berufen zwingend notwendig für den Lehrabschluss und als erstes Ausbildungsjahr anerkannt ist, wird es bei der Rentenberechnung nicht als Ausgleichsjahr berücksichtigt.
Betroffen sind vor allem die Berufe Zimmerer, Schreiner, Landwirte und Hauswirtschafter.
Während Koller, der dem Bildungsausschuss des Landtages angehört und als gelernter Schreiner die Gerechtigkeitslücke kennt, über den Landtag versucht, eine Bundesratsinitiative anzustoßen, will Maier mithilfe des Bundesfachausschusses Sozialpolitik, dem er angehört, einen Antrag vorbereiten und mit Unterstützung der Diözesanverbände flankierend verbandspolitisch beitragen.