Im Scheinwerferlicht
Beim Besuch einer Kolpingsfamilie ist mir diese „Kreuz-Installation“ aufgefallen. Wohl eher zufällig entstanden, wirkt sie zunächst kurios. Sie hat mich amüsiert – und aus diesem Grund ist auch das Foto entstanden. Beim „Ausmisten“ meines Fotoalbums bin ich wieder darauf gestoßen und fand es im Kontext des Passionssonntags, wie der fünfte Fastensonntag auch genannt wird, allerdings inspirierend.
Jesus hängt am Kreuz. Doch anstatt, dass die Scheinwerfer auf ihn gerichtet sind, liegt der Fokus auf denen, die ihn anschauen. Sie stehen im Scheinwerferlicht. Ich als Betrachter gerate also in seinen Blick, als wolle er mir sagen: „Ja, ich sehe dich, du bist gemeint. Ich hänge deinetwegen hier und leide – für dich.“
Der Tod am Kreuz, den Jesus für die Schuld der ganzen Menschheit aller Zeiten und Generationen erlitten hat, ist meine Erlösung und damit die Lösung gegen den Tod.
Das Kabel, das aufgerollt über dem Kreuz hängt und nur angesteckt werden muss, trägt für die Botschaft: „Lass dir von mir Energie und Kraft geben.“ Die Erinnerung an Jesu Erlösungstat gibt mir eine neue Sicht auf mein Leben: Ich habe ihn und muss mich nicht selbst erlösen, sondern darf diese Erlösung von ihm empfangen. Damit kann ich anders Leben, neu, erfüllt. Ich darf Fehler machen und sie mit seinem Blick heilen lassen. Und so mein Leben meistern mit der Perspektive der Ewigkeit. Das gibt Lebensenergie, weil mir letztlich nicht einmal der Tod eine Grenze setzt.
Diese Botschaft ist so kurios wie diese „Kreuzinstallation“. Aber wer, wenn nicht Gott selbst kann tun, was für den Menschen unmöglich ist – weil für Gott alles möglich ist.