
Palmesel im Januar
Die Kolpingsfamilie München-Zentral bietet im Sommer Wanderungen und im Winter ein Kulturprogramm an. Im Rahmen dessen besuchte sie das Herzogliche Georgianum und bestaunte dessen Kunstsammlung.
Das Herzogliche Georgianum geht auf eine Stiftung im Jahr 1494 zurück, um bedürftige Studenten der Landesuniversität, die sich damals in Ingolstadt befand, zu unterstützen. Die Universität zog später nach Landshut und schließlich nach München um - mit ihr auch das Georgianum. Inzwischen widmet es sich als diözesanübergreifendes Priesterseminar der Ausbildung von Priestern. Die Hausgemeinschaft setzt sich momentan zusammen aus 11 Seminaristen, 15 studierenden Priester, die sich auf ihre Promotion vorbereiten, und 10 (internationalen) Gästen. Zu den bekannten früheren Bewohnern zählte unter anderem Pfarrer Sebastian Kneipp.
Viel beachtet ist die Kunstsammlung. Sie wurde gegründet von Prof. Andreas Schmid, der ab 1866 Direktor des Georgianums war. Da er aus dem Allgäu stammte, kommen viele der Kunstwerke auch aus dieser Region. Ihm war die kunstgeschichtliche Ausbildung der angehenden Theologen ein Herzensanliegen. Die von Andreas Schmid angesammelten Kunstwerke haben sich weitgehend erhalten. Während des zweiten Weltkrieges wurden die Kunstwerke ausgelagert und die meisten konnten so gerettet werden.
Die Sammlung umfasst auch drei Palmesel mit einer auf ihnen sitzenden Christusfigur. Anhand dieser wurde der Besuchergruppe die kunsthistorische Entwicklung der Darstellung erläutert. Neben Figuren umfasst die Sammlung auch Bilder, Monstranzen und Kelche.
Zum Abschluss der dreistündigen Führung trafen sich die Teilnehmer in der Kapelle des Georgianums zu einem Abschlussgebet.