Kolpingstunde - Soviel Schutz wie möglich

02.06.2020 | Kolpingstunde beim Münchner Kirchenradio

Das diözesane Kolpingwerk hat sein Konzept zur Missbrauchsprävention fertig gestellt. In der aktuellen Kolpingstunde im Münchner Kirchenradio wird von dem Papier berichtet, das versucht, die Bedürfnisse von Schutz und Freiheit miteinander in Einklang zu bringen.

 

Diözesanreferent Massimo Zanoner und Jugendbildungsreferent Matthias Schneider haben federführend an der Ausarbeitung des neuen Schutzkonzepts mitgearbeitet. Sie erklären in der Sendung, wie das Ausbalancieren von Schutz auf der einen und Freiheit auf der anderen Seite gelingen soll.

Beim Schutz vor Missbrauch könne man nicht standardisiert vorgehen, so Schneider. Auch mit einem Schutzkonzept blieben die Fälle unterschiedlich. „Bei der Abgrenzung zwischen schwarz und weiß gibt es viel hell- und dunkelgrau“. Gerade junge Menschen wollten sich ausprobieren und auch einmal über die Stränge schlagen. Jugendliche täten oft aus Absicht Dinge, die nicht erlaubt sind. Da stelle sich die Frage, wie streng man sein kann und wieviel Freiraum man ihnen lässt, gibt Schneider zu Bedenken.

Diese Erkenntnis führt schließlich zu dem roten Faden für das Schutzkonzept: „So viel Schutz wie möglich, aber auch so viel Freiheit wie möglich“, bringt es Diözesanreferent Massimo Zanoner auf den Punkt. „Wenn wir nur noch schützen wollten, ohne auch an die Möglichkeiten des Ehrenamts zu denken, könnten wir uns selber auch viele Steine in den Weg legen“. Wichtig sei, dass es vom Mitglied bis zum Hauptamtlichen eine Sensibilisierung für die Themen Missbrauch und Grenzverletzungen gebe, meint Zanoner.

Paul Hasel, Münchner Kirchenradio
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