Krimi um Kolping-Büste mit Happyend

30.11.2012 | Kolpingsfamilie Waldram stellt neue Kolping-Büste auf

Am Sonntag, den 11. November 2012, konnte die Kolpingsfamilie Waldram eine neue Kolping-Büste einweihen. Die alte Büste war im Jahr 2011 von bis heute unbekannten Tätern entwendet worden.

Die Kolpingfamilie Waldram mit ihren derzeit 99 Mitgliedern findet erfreulicherweise in ihrer Gemeinde einen Kolpingplatz vor. Der städtische Platz trägt seit 1956 infolge eines Beschlusses des damaligen Stadtrats den Namen des Sozialreformers. In den ersten 25 Jahren diente die kleine Fläche, geschottert, ohne jede besondere Gestaltung, als Auto-Parkplatz.

Erst im Jahre 1981 wurde sie von der Stadt Wolfratshausen schön gestaltet. Die quadratische Anlage ist seitdem von Blumenkästen und mehreren Bäumen gesäumt, unter denen Besucher auf  Bänken den Schatten genießen können. Dominiert wird der Platz aber von einem Brunnen, in dessen Mitte, auf einer Stele, eine etwas mehr als lebensgroße Kolpingbüste aus Bronze prangt, besser gesagt: prangte.

Genau im Jahre ihres 30sten Geburtstags, also Ende Oktober 2011, verschwand diese Büste über Nacht. Sie wurde offensichtlich gewaltsam von ihrem Sockel gerissen. Dies passierte genau in der Woche, in der das ganze Kolpingwerk nach Rom blickte und viele Mitglieder dorthin gepilgert waren, um mit dem Papst das Jubiläum der 25-jährigen Seligsprechung des Gründers der Gesellenverbände zu begehen. War das Zufall?

Die Mitglieder der Kolpingfamilie und auch die Waldramer Bürger konnten diese Tat nicht verstehen. Möglicherweise war sie jener Ungezügeltheit geschuldet, die sich manche Leute inzwischen rund um Halloween herausnehmen. Die Aufregung war jedenfalls groß: vom Täter und von der Büste keine Spur. Auch die Bemühungen der Polizei blieben in der Folge ergebnislos.

So musste die Kolpingfamilie, die sich sonst Ende November anlässlich des Kolpinggedenktages nach dem Gottesdienst an „ihren“ Kolpingplatz begab, die Feier 2011 in die Seitenkapelle der Pfarrkirche St. Josef verlegen, statt wie gewohnt am Kolpingbrunnen einen Kranz zu Ehren Adolph Kolpings niederzulegen.

Die Stadt jedoch versprach sofort die Anschaffung einer neuen Büste. Dies gestaltete sich aber gar nicht so einfach. Bei der Suche nach einer Vorlage stellte sich heraus, dass die Firma, die die Büste vor 30 Jahren hergestellt hatte, nicht mehr existierte. Es musste ein halbes Jahr vergehen, bis jemanden der Gedanke kam, dass eine lebensgroße Büste aus Gips das Kolpinghaus der benachbarten Kolpingfamilie Bad Tölz schmückt. Dankenswerterweise stellte sie die Plastik für einen Silikon-Abdruck zur Verfügung.

Dann ging alles sehr schnell und am 11. November 2012 im Beisein des Bürgermeisters von Wolfratshausen, der Mitglieder der Kolpingfamilien Waldram und Wolfratshausen und der Waldramer Bürger wurde das neue, gelungene Kunstwerk feierlich enthüllt und eingeweiht. So hat nun der Kolpingplatz in Waldram dank der Stadtverwaltung Wolfratshausen wieder ein (neues) Gesicht.

Thomas Erhard, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Waldram
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Der Vorsitzende der Kolpingfamilie Waldram bei der Kranzniederlegung an der neuen Büste (Foto: Filkorn)
Der Kolpingbrunnen in Waldram vor dem Vandalismus (Foto: Erhard)

Kolpingsfamilie Waldram