Kräuter gegen Blitz und Unheil

Auch wenn wegen des heißen und trockenen Sommers schon viele Kräuter verblüht waren, so war es den Frauen der Kolpingsfamilie Oberschleißheim und der Katholischen Frauengemeinschaft eine großes Anliegen, auch heuer die Tradition des Kräuterbuschenbindens zu Mariä Himmelfahrt zu pflegen. Am frühen Morgen des Vortags sammelten sie unter fachlicher Anleitung von Stefan Hausmann auf den Fluren von Oberschleißheim und den „Badersfelder Wiesen“ viele verschiedene Kräuter. Wie erwartet, war die Ausbeute allerdings erheblich geringer als früher. Dennoch gelang es den fleißigen Frauen, am Nachmittag in fröhlicher Runde immerhin über 120 individuelle Buschen zu binden. Den größten und schönsten Strauß für den Altar mit einer Königskerze in der Mitte hat wieder Frau Walli Lebmeir liebevoll kreiert.

450 € für neue Messgewänder

Die Buschen haben die Frauen am Festtag den Besuchern des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche Maria Patrona Bavariae gegen eine Spende angeboten. Im Nu waren die Kräuter weg. Viele Besucher gingen leider leer aus. Auch wenn das Ergebnis der Aktion heuer deutlich niedriger war als früher, so freuten sich die Frauen trotzdem, Herrn Pfarrer Ulrich Kampe über 450€ zur Beschaffung neuer Messgewänder übergeben zu können.

Bedeutung der Kräuter an Mariä Himmelfahrt

Im christlich-katholischen Glauben fanden sich am leeren Grab von Maria, der einzig reinen Frau, die Gott empfangen hat, Kräuter. Gott hat Maria an ihrem Lebensende bei sich aufgenommen und aus diesem Grund wird die Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt abgehalten. Als Glaubensbeweis des Menschen für die Einheit mit Gott gleichermaßen.

Die Kräuterbuschen sollen Heilkräfte besitzen, die sich die Landbevölkerung seit Urzeiten zunutze macht. Unter dem Dachboden aufgehängt, sollen sie vor Blitzschlag schützen, unter dem Kopfkissen das Eheglück, im Viehfutter die Gesundheit der Tiere und im Kochtopf die des Menschen fördern.