"Graswurzelbewegung" feierte mit Blick nach vorne Jubiläum

09.05.2022 | 170 Jahre Kolping in Bayern

Die Landesversammlung wählte eine neue ehrenamtliche Kolpingspitze und verlieh beim Festakt zum 170-jährigen Jubiläum ein Ehrenzeichen des Kolpingwerkes.

Vor 170 Jahren bestimmte der Verbandsgründer Adolph Kolping, dass der Gesellenverein in München den Zentralverband für die Vereine in Bayern (damals noch Königreich Bayern) bildet. Zum ersten Zentralpräses (heute Landespräses) in Bayern wurde der Münchner Benefiziat Georg Mayr berufen. Die damalige Staatsregierung forderte Kolping sogar zur Gründung der Katholischen Gesellenvereine auf. Damit war auch in Bayern der Grundstein zur Entwicklung der Gesellenvereine und des Kolpingwerkes in Bayern gelegt.

Um diese lange Geschichte von 170 Jahren mit vielen Facetten zu würdigen, lud der Landesverband zu einem Festakt ins Kolpinghaus in Augsburg.

Rund 70 Persönlichkeiten und Wegbegleiter*innen, haupt- und ehrenamtliche Vorstände der bayerischen Diözesanverbände, Ehrengäste von Kirche und Politik nahmen am Festakt teil und wurden durch die frisch gewählten Landesvorsitzenden Dorothea Schömig und Erwin Fath herzlich begrüßt.

Der Augsburger Diözesanbischof Dr. Bertram Meier bezeichnete in seinem Vortrag die Kolpingsfamilie als Modell einer Kirche mit Tradition und Zukunftspotential. „Bei immer größer werdenden pastoralen Einheiten muss Kirche noch erlebbar sein“ und das Modell der Kolpingsfamilie biete eine lebendige Form der kirchlichen Gemeinschaft. Bischof Dr. Meier gebrauchte den Begriff der „Graswurzelbewegung“ für das Wirken der Kolpingsfamilien und des Kolpingwerkes über die Zeit. Aktuell ging er auf Engagement und Kompetenz des Kolpingwerkes für Migranten und Geflüchtete ein.

Dr. Thomas Goppel erhielt aus der Hand der Landesvorsitzenden Dorothea Schömig das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Bayern. Der frühere Generalsekretär der CSU und Staatsminister war über 25 Jahre Vorsitzender bzw. Aufsichtsratsvorsitzender des Kolping-Bildungswerkes Bayern e.V. (1994-2019).

Seinen ersten offiziellen Auftritt auf Landesebene hatte der Eichstätter Domvikar Christoph Wittmann mit einem geistlichen Impuls am Beginn der Feier. Wittmann wurde am vergangenen Wochenende zum Diözesanpräses des Kolpingwerkes im Erzbistum München und Freising gewählt. Im Zusammenhang mit dieser Wahl wird Christoph Wittmann im Herbst auch die Aufgabe des Landespräses übernehmen.

Bei der am Vormittag stattgefundenen Landesversammlung des Kolpingwerkes Landesverband Bayern mit rund 50 Delegierten aus den sieben bayerischen Diözesanverbänden wurde Dorothea Schömig (Güntersleben, Diözese Würzburg) in ihrem Amt als Landesvorsitzende bestätigt. Auch Erwin Fath (Gersthofen, Diözese Augsburg) stellte sich wieder zur Wahl, diesmal aber nach einer Satzungsänderung im Team einer Doppelspitze als gleichberechtigter Landesvorsitzender.

Wilhelm Breher, Landesgeschäftsführer
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Erwin Fath und Dorothea Schömig bilden weiterhin die ehrenamtliche Kolpingspitze (Foto: LV Bayern)
Bischof Bertram Meier (Foto: LV Bayern)
170 Jahre Kolping in Bayern. Unter den Festgästen: Zukünftiger Diözesanpräses Domvikar Christoph Wittmann, 2.v.l. (Foto: LV Bayern)