Glaubensfreude

06.12.2021 | Geistlicher Impuls der Kommission Spiritualität

Siegfried Lorz gibt uns einen geistlichen Impuls für die "staade Zeit".

Nun ist sie wieder da, die „staade Zeit“. Die Blätter sind von den Bäumen und man freut sich über adventlich, weihnachtliche Dekoration in den Schaufenstern und Geschäften. Mit Freude denke ich an meine Meßner-Zeit in Wolfratshausen zurück.

Es wurde ein riesiger Adventkranz mit 3 Meter Durchmesser in St. Andreas gebunden und - da er so schwer war - mit einem von mir installierten Aufzug positioniert. Zum Anzünden konnte dieser immer wieder heruntergelassen und dann feierlich nach oben gefahren werden. Die Engel am Hochaltar wurden durch Verkündigungsengel ersetzt.

Im Eingangsbereich wurde die von uns scherzhaft bezeichnete „Roaskrippe“ aufgestellt. Diese wurde von einem Wolfratshauser Kfz-Mechaniker aus Altteilen gefertigt. Man konnte eine Münze einwerfen und wie durch ein Wunder kam ein Christkind auf einem Schlitten aus dem Häuschen und verschwand dann auf der anderen Seite wieder.

Vor Weihnachten wurde dann am Hochaltar das große Altarbild nach oben gezogen und auf der Altarbühne die Krippe mit fast lebensgroßen Figuren errichtet. Christsterne komplettierten die weihnachtliche Szene. Natürlich kam dann noch ein Christbaum neben den Freialtar. Aber nicht nur ein kleiner, sondern schon einer mit einer stattlichen Größe von ca. 7 Metern. Zum Schmücken musste man auf unserer etwas zu klein geratenen Staffelei auf die letzte Sprosse. Also schon ein guter Einsatz für unsere Schutzengel.

Aber warum dieser Aufwand? Für uns war es immer wieder eine Freude, wenn Menschen und hier besonders Kinder in die Kirche kamen und mit großen Augen auf die adventliche oder weihnachtliche Gestaltung schauten. Gläubige kamen aus dem weiteren Umkreis unserer Pfarrkirche.

So manches wurde mittlerweile anders gestaltet. Aber die Zeit hat sich natürlich auch geändert und mir kommt es oft so vor, als ob wir das „Staunen“ immer mehr verlieren. Das „Staunen“ darüber, dass unser Herr in einem kleinen Kind zu uns kommt und wir das dankbar und mit Freude immer wieder feiern können.

Schon unser Vater Kolping hat in einem Satz erwähnt, dass dies für uns Menschen eine wichtige Aufgabe ist:

Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen, ist im Grunde doch das Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann.

Und so wünsche ich euch eine glückliche und frohe weihnachtliche Zeit. Lassen wir das Christkind staunend bei uns ankommen und diese Glaubensfreude an andere weitergeben.

Siegfried Lorz, Kommission für Spiritualität
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