Fratelli tutti

01.10.2020 | Geistlicher Impuls von Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber

Zu Beginn jeden Monats gibt es von Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber einen geistlichen Impuls.

Fratelli tutti,

und schon geht der Ärger los. Vielleicht nur zur Erklärung: das ist der Titel der neuen Enzyklika des Papstes, das er traditionell mit einem Zitat beginnt. Und das Zitat ("alle sind Brüder") spricht nur die Männer an. Das sorgt für Ärger und Unverständnis.

Instruktionen aus Rom finden momentan generell Eingang in den Blätterwald, und sie werden alle unter „zumindest ärgerlich“ oder noch schlimmer abgespeichert.

Manche betrifft das sehr stark und sie fragen sich, ob sie in dieser Kirche sich noch weiter engagieren wollen, andere gehen damit gelassener um. Auch ich erlebe in mir sehr zwiegespaltene Reaktionen und manchmal denke ich mir auch: Kirche, was soll das eigentlich? Und da entsteht dann eine Schwere, die ich als große Belastung empfinde. Denn eigentlich wünsche ich mir doch etwas Anderes: Freude am Glauben, Stolz auf die Gemeinschaft in der ich bin und für dich arbeite und der ich mich auch verschrieben habe, Hilfe für mein Leben.

Und da ringe ich mich momentan dazu durch das zu tun, was, wie ich hoffe, kolpingerisch ist: Ich freue mich über meinen Glauben, trotz allem, ich sehe an meiner Gemeinschaft nicht nur das Negative, sondern auch das, was mich seit Jahrzehnten positiv an ihr anspricht und ich stelle mir mein Leben ohne sie vor und weiß dann: nein das will ich nicht.

Und ich bitte auch: Lieber Gott, kehr ein in deine Kirche mit Deinem Geist!

 

Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber
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Foto: Kolping München