Über die Geschichte des Grabkreuzes

29.10.2019 | Ausflug des Bezirks-Altenclubs München

Schon seit vielen Jarhunderten werden Gräber mit Kreuzen gekennzeichnet. Über die Geschichte dieser Kreuze hat sich der Altenclub des Bezirksverbandes München im Grabkreuzmuseum in Ebersberg informiert.

...wenn Engel reisen, ist man meist geneigt ein „B“ davor zu setzen. Allerdings galt diesmal das „B“ nur für „bewölkten Himmel“.

Über 30 Personen hatten sich für die Busfahrt nach Ebersberg angemeldet. Wie meist vor solchen Ausflügen musste sich der ein oder andere Teilnehmer kurzfristig krank melden, dafür hatten "last minute"-Bucher noch Platz gefunden.

Das Grabkreuzmuseum der Firma Bergmeister, neben dem Friedhof gelegen, gab den Teilnehmern tiefe Einblicke in die frühe Begräbniskultur unseres Landes, erzeugte aber auch den ein oder anderen „Aha-Effekt“ über die Vielzahl und Formen (ca. 500) der Kreuze. Die Geschichte des Grabkreuzes (Totenkreuz) reicht viele hundert Jahre zurück. Seit der frühen Neuzeit wurden diese zur Kennzeichnung der Grabstellen verwendet. Zu jener Zeit (4. Jh.) wurden bei Bestattungen feste Grabstätten – Friedhöfe geschaffen. Zuvor wurden die Verstorbenen ohne richtiges Grab beigesetzt. Grabkreuze haben eine bedeutsame Symbolik für die Anhänger des christlichen Glaubens. In Erinnerung an Jesus Christus steht das Kreuz für dessen Auferstehung. Jesus war am Kreuz für seinen Glauben gestorben und ist nach seinem Tod wieder auferstanden und in den Himmel aufgestiegen. Diesem christlichen Glauben entspricht auch das Grabkreuz. Es soll den Weg des Verstorbenen von den Toten zu Gott symbolisieren. Somit haben Grabkreuze eine tiefe christliche Bedeutung für die Auferstehung der Seelen der Verstorbenen. Bei manchen Kreuzen hatte man sogenannte Seelenhäuschen angebracht. Kleine Kästchen, die von vorne und hinten geöffnet werden konnten. Die Menschen glaubten, dass die Seele der Toten noch drei Tage am Grab bleibt, bevor sie aufersteht. Dafür sollte sie einen geschützten Raum haben.“ In die Häuschen wurden Gebete gelegt, die die Seele auf ihrer Reise begleiten sollten.

Nach dem Mittagessen bestiegen einige der Mitreisenden den 36 m hohen Aussichtsturm in der Nähe des Museums "Wald und Umwelt" am Rande des Ebersberger Forsts. Trotz wolkenverhangenen Himmels konnte man die gigantischen Ausläufer des Waldes erkennen.  Anschließend traf man sich im Foyer des Hauses zur Information. Die Führungen befassten sich vor allem mit historischen und ökologischen Aspekten der Waldnutzung. Interessant war auch der Teil einer Holzbibliothek des Benediktinerpaters und Forstbotanikers Candid Huber, einem gebürtigen Ebersberger (1747-1813). Die Dauerausstellung auf zwei Etagen (ca. 300m²) verbindet anschaulich die Geschichte der Waldnutzung mit Informationen zur Ökologie des Waldes. Nach dem Kaffeetrinken landete die Gemeinschaft pünktlich gegen 18.00 Uhr wieder in München. Auch wenn noch kein Ziel bekannt ist, meldeten sich schon die ersten Teilnehmer zum nächsten Ausflug an.

Ulrich Kramer
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