Täglich ein Handy gegen Sklaverei und Kinderarbeit

11.07.2019 | Kolping-Bildungswerk und Diözesanverband sammeln über 200 Handys

Unter oftmals schlimmsten Bedingungen werden Metalle und seltene Erden abgebaut, die für unsere Handys so wichtig sind. Das Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern e.V. und das Kolpingwerk Diözesanverband München und Freising haben deshalb alte Handys gesammelt, um die wertvollen Materialen zur recyceln.

Die Sammelboxen türmen sich hoch und sind schwer gefüllt. Die Kolping-Einrichtungen in München haben innerhalb eines halben Jahres 205 Handys und 2 Tablets gesammelt – jeden Tag wurde also im Schnitt mehr als ein Handy abgegeben. Gesammelt wurde im Büro des Kolpingwerkes Diözesanverband München und Freising, in der Adolf-Kolping-Berufsschule, im Kolping-Ausbildungshotel St. Theresia, in der Kolping-Bildungsagentur in München und am Standort der Bildungsagentur in Miesbach.

Die Geräte werden jetzt vom Projektpartner „missio München“ überprüft und alle verbliebenen Bilder, Nummern und sonstige Daten gelöscht. Wenn die Handys noch funktionieren, werden sie auf Vordermann gebracht und wieder verkauft, wenn sie kaputt sind, werden sie zerlegt und die wertvollen Materialien recycelt.

Der Kongo ist einer der Hauptlieferanten für die seltenen Erden, Erze und Metalle. So schützt beispielsweise „Coltan“ die Handys vor Überhitzung, „Kobalt“ ist unersetzlich für die Akku-Herstellung und „Gold“ hat hervorragende Eigenschaften als Leiter. Der Handel mit solchen Rohstoffen unterstützt aber den menschenunwürdigen Rohstoffabbau, die Zerstörung der Natur und die Bürgerkriege in den betroffenen Ländern. Dass die Rohstoffe wiederverwendet werden, ist deshalb sinnvoll und wichtig.

Mit dem erzielten Gewinn unterstützen Kolping und Missio jetzt zum Beispiel Projektpartner beim Bau eines Trauma-Zentrums für Bürgerkriegsflüchtlinge in der DR Kongo.

Simon Vornberger, Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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von links: Sebastian Kistler (missio München), Alfred Maier (Vorstand Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern e.V. und Msgr. Christoph Huber (Diözesan- und Landespräses) (Fotos: Simon Vornberger / Kolping München)
Grafik: missio / Aktion Schutzengel