Aktiv gegen religiöse Verfolgung

13.09.2014 | Pressemitteilung des Kolpingwerk Deutschland

Das Kolpingwerk Deutschland begrüßt die Initiative des Kolpingwerkes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, gegen jegliche religiöse Verfolgung und für den Schutz der Flüchtlinge einzutreten. Dazu wird am 27. und 28. September 2014 ein Aktionswochenende durchgeführt. "Ich halte dies für eine beispielhafte Initiative und empfehle sie ausdrücklich", betont der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes, Thomas Dörflinger. "Die Verfolgten haben unsere Solidarität bitter nötig."

Zum Start der Aktion betont der Landesvorsitzende des Kolpingwerkes Nordrhein-Westfalen, Karl Schiewerling: "Wir erleben im Irak und in Syrien einen Genozid durch die Ermordung und die systematische Vertreibung überwiegend von Christen und Jesiden. Das grauenvolle Vorgehen durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) ist ein abscheuliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Weltweit würden zurzeit viele Millionen Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt und unterdrückt. "Die meisten von ihnen sind Christen", so Schiewerling. Der Bedrohung durch den militanten Islamismus und durch religiös motivierte Terrorgruppen müsse die Weltgemeinschaft entschieden entgegentreten.

Hundertausende Flüchtlinge leben derzeit in dramatischen Verhältnissen. Sie haben nicht einmal das Nötigste zum Überleben. Tausende von Kindern müssen im Schlamm oder auf Betonböden schlafen“, ergänzt der NRW-Landesvorsitzende. Deshalb sei es notwendig, lautstark die Stimme zu erheben und sich aktiv gegen religiöse Verfolgung und für die betroffenen Menschen einzusetzen.

An einem zentralen Aktionswochenende am 27. und 28. September 2014 sollen in den Pfarrgemeinden des Bundeslandes, in denen Kolpingsfamilien aktiv sind, vor allen Gottesdiensten Mahnwachen abgehalten und Unterschriften gesammelt werden.
Die zentralen Anliegen des Kolpingwerkes NRW lauten:
1. Die religiöse Verfolgung von Christen, Jesiden sowie schiitischer und anderer Muslime im Irak und Syrien durch den IS sofort zu beenden. Unsere Sorge gilt den von Mord und Vertreibung betroffenen Menschen. Die humanitäre Hilfe muss Vorrang vor allen anderen Maßnahmen haben. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Unterstützung für die verfolgten und bedrohten Menschen zu verstärken.
2. Es ist erforderlich alles zu tun, damit die verfolgten und bedrohten Menschen in ihrer Region bleiben können. Sofern es notwendig ist, soll die Bundesregierung Menschen, die Schutz in Deutschland suchen, diesen Schutz gewähren. Alle beteiligten Ebenen der Politik werden aufgefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Aufnahme der Flüchtlinge und eine menschenwürdige Unterbringung zu schaffen. Die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen fordern wir auf, räumliche Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.
3. Die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen werden aufgefordert, die Flüchtlingsarbeit in Deutschland, die auch zum großen Teil ehrenamtlich geleistet wird, verstärkt zu unterstützen.

"Es wird eine große Flüchtlingswelle auf uns zukommen, die auch eine große Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement bei der konkreten Hilfe vor Ort erfordern wird", ergänzt Schiewerling. "Ich bin sicher, dass gerade die Kolpingsfamilien sich hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür einsetzen werden, den notleidenden Flüchtlingen zu helfen."

Kolpingwerk Deutschland
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Thomas Dörflinger, Bundesvorsitzender Kolpingwerk Deutschland