Hoffnungszeichen wider Stammtischparolen

09.05.2010 | Armut und Familien

Mit diesem Titel war der Studienteils der Diözesanversammlung 2010 überschrieben. Dr. Thomas Steinforth, Referent des Caritas-Vorstandes München, führte in seinem Referat sechs Stammtischparolen auf:

1. Armut (Mangel an ausreichender Befriedigung von Grundbedürfnissen) das gibt es bei uns in Deutschland/Bayern nicht. 2. Armut ist Mangel an realen Verwirklichungschancen (Bildung) 3. Armut ist Mangel an Erfahrungen geachtet und geschätzt zu werden. 4. Mehr Geld in Familien -das bringt gar nicht, vor allem nicht den Kindern. 5. Der Ausbau von Betreuungseinrichtungen entspringt einem Misstrauen der Erziehungsarbeit in den Familien. 6. „Wir können da eh nichts machen“ Vielleicht sind einzelne Parolen nicht ganz falsch, so Thomas Steinforth. Wir dürfen sie aber niemals unreflektiert übernehmen, eine differenzierte Betrachtung ist angezeigt und jeder Einzelfall muss auch entsprechend geprüft werden. Florian Zehentmaier, ehemaliger Jugendreferent im Diözesanverband, und nun in der ambulanten Familienbetreuung tätig, bestätige die obigen Thesen mit konkreten Beispielen aus seiner Arbeit im Landkreis Weilheim. Bei einigen Beispielen, der er täglich erlebt, verschlug es den Delegierten immer wieder die Stimme ob der erschreckenden Armut, die doch oft so unsichtbar bleibt. Anschließend arbeiteten die Delegierten in kleinen Arbeitsgruppen und suchten nach Ansätzen, wie Kolpingsfamilien vor Ort konkret und unbürokratisch Familien in Armutssituationen helfen können. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden später veröffentlicht.

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Florian Zehentmaier