Solidarisch und gerecht

13.11.2013 | Statement des Diözesanvorsitzenden zur Rente

In den Koalitionsverhandlungen, die in diesen Tagen in Berlin stattfinden, sind auch die Renten ein Thema. Es geht dabei um folgende Punkte: Mütterrente auch für vor 1992 geborene Kinder, früherer Renteneintritt für langjährig Versicherte, Beitragssenkung Ja oder nein und auch um die Zukunft unseres Rentensystems.

Aufgrund der derzeit guten Beschäftigungslage könnte der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung von derzeit 18,9 % auf 18,3 % gesenkt werden. Aber ist das sinnvoll? Die durchschnittliche Rente liegt derzeit bei ca. 700 Euro, genauer gesagt erhalten 13 Millionen Rentner monatlich weniger als 1000 Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung, davon 6 Millionen weniger als 500 Euro und 3,7 Millionen sogar weniger als 300 Euro.

Angesichts dieser Zahlen und der demographischen Entwicklung in der Bevölkerung sollte vielmehr zu überlegt werden wie wir Altersarmut vermeiden und zu einem gerechteren Rentensystem kommen könnten. Das Rentenmodell der katholischen Verbände gibt hierzu eine Antwort (www.buendnis-sockelrente.de). Dieses Rentenmodell besteht aus 3 Stufen:

  • Stufe 1: Sockelrente

Die Sockelrente ist eine solidarische Volksversicherung die sich aus Beiträgen aus allen im Einkommenssteuergesetz benannten Einkunftsarten finanziert. Sie stärkt also den sozialen Ausgleich und ist Basis einer solidarischen Gesellschaft.

  • Stufe 2: Arbeitnehmer-Pflichtversicherung

Diese entspricht dem bisher bekannten Rentensystem. Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge vom Bruttolohn, die paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebracht werden.

  • Stufe 3: Betriebliche und private Vorsorge

Auch diese sind bekannt und Bestandteil unseres derzeitigen Rentensystems. Betriebliche und Private Altersvorsorge ergänzen die beiden vorher genannten Stufen und müssen zum Regelfall werden.

Alle drei Stufen zusammen sichern zukünftig, dass der Lebensstandard im Alter gewährleistet ist. Das Rentenmodell der katholischen Verbände wurde vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit dem Max-Plank-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht geprüft und positiv bewertet.

Am 08. April 2014 findet zusammen mit der kfd ein Diskussionsabend zu diesem Rentenmodell statt.

Werner Attenberger, Diözesanvorsitzender
Schriftgröße
Schriftgröße
Diözesanvorsitzender Werner Attenberger