Motivation mit Flow-Effekten

25.10.2013 | Vorsitzendenkonferenz am 19.10.2013 im Kolpingheim in Olching

Am Samstag, den 19. Oktober 2013, trafen sich rund 50 Delegierte aus den Kolpingsfamilien und Bezirken im Kolpingheim in Olching zur Vorsitzendenkonferenz zum Thema "Motivation im Ehrenamt". Für den inhaltlichen Teil konnte Dr. Boeser-Schnebel, Akademischer Oberrat an der Universität Augsburg, als Referent gewonnen werden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Diözesanvorsitzenden Werner Attenberger und den Vorsitzenden der gastgebenden Kolpingsfamilie Olching, Ludwig Steer, sowie einem Geistlichen Wort durch Pfarrvikar Terance Tomy Pallibarambil begann die Einheit zum Schwerpunktthema "Motivation im Ehrenamt". Dr. Christian Boeser-Schnebel, Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung der Universität Augsburg, führte anhand von drei Thesen verständlich und informativ durch die Begriffsklärung des Wortes Motivation.

Die Thesen lauten im Einzelnen:

1. Während wir wirklich motiviert sind, interessiert uns das Thema Motivation nicht im Geringsten!

2. Wirkliche Motivation wird durch einen Fokus auf Schwächen ("Du kannst nichts!"), durch äußeren Druck ("Du musst!") und durch äußere Belohnungen ausgehölt.

3. Wirkliche Motivation wird durch das Bewusstsein eigener Stärken und durch Verantwortung, die unseren Stärken entspricht, gefördert.

Beim erstgenannten Punkt ging Dr. Boeser-Schnebel auch auf die Motivationsart des sogenannten "Flow" ein. Flow (engl. "Fließen, Rinnen, Strömen") bezeichnet dabei das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit. In paarweisen Interviews hatten die Teilnehmer der Konferenz die Gelegenheit zur Frage "Wann warst du im Rahmen deines Engagements für Kolping wirklich motiviert?" u.a. von ihren eigenen Flows zu berichten. Die weiteren Thesen wurden im Laufe des Vortrags ebenso anschaulich behandelt.

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Boeser-Schnebel berichtete Marga Mariutti, Vorsitzende der KFLeitzachtal, von dem großen Engagement ihrer Kolpingsfamilie in Bezug auf Asylbewerber in Fischbachau. Dabei nannte sie selbst viele eigene Flow-Erlebnisse, z.B. wenn sie mit glänzenden Augen von der Geburt zweier Kinder im Asylbewerberheim erzählte. Dieses Engagement ist sicher nachahmenswert!

In sechs verschiedenen Kleingruppen unter Leitung von Mitgliedern des Diözesanvorstandes sowie Peter Klesius (KF Ismaning) und Dr. Christian Boeser-Schnebel setzten sich die Teilnehmer noch vor der Mittagspause mit folgenden Themen intensiver auseinander:

- Adolph Kolping als Ausgangspunkt unseres Handelns

- Meine Motivation für mein (Ehren-)Amt

- Nachhaltigkeit unserer Arbeit als Kolpingsfamilie

- Engagement für Hochwasseropfer

- Katholische Soziallehre - Renaissance des Christlich-Sozialen

- Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements

Die bei der Diskussion hierzu entstandenen Ergebnisse wurden jeweils auf einem Flip-Chart-Papier festgehalten und nach dem Mittagessen im Plenum präsentiert. Dabei kamen viele interessante Punkte heraus (Die Plakate werden dem Protokollversand zur Vorsitzendenkonferenz angehängt).

Nach einer Kurzinfo zur "Prävention sexualisierter Gewalt" und weiteren Informationen aus dem Diözesanverband sowie aus den KFs und Bezirken, endete die Vorsitzendenkonferenz 2013 mit dem Kolpinglied und dem Segen durch Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber.

Ein herzliches "Vergelt's Gott" gilt der Kolpingsfamilie Olching, namentlich Ludwig Steer, für die hervorragende Organisation vor Ort und der Pächterin des Wirtshauses im Kolpingheim Olching, Dragana Kanostrevac, für die Bewirtung!

Die Vorsitzendenkonferenz 2014 findet am 18. Oktober in Garmisch-Partenkirchen organisiert von der Kolpingsfamilie Partenkirchen statt.

Andreas Fritsch, Diözesanreferent
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Meine Motivation im (Ehren-)Amt - Kleingruppe 2
von links nach rechts: Ludwig Steer, Vorsitzender KF Olching, und sein Stellvertreter, Florian Schalk, begrüßen die Delegierten im Kolpingheim Olching
Pfarrvikar Terance Tomy Pallibarambil aus Olching beim Geistlichen Wort
Dr. Boeser-Schnebel bei seinem Vortrag zur Motivation im Ehrenamt
Über soziales Engagement mit Asylbewerbern vor Ort berichtete Margarete Mariutti, Vorsitzende der KF Leitzachtal
Adolph Kolping als Ausgangspunkt unseres Handelns - Kleingruppe 1
Nachhaltigkeit unserer Arbeit als Kolpingsfamilie - Kleingruppe 3
Engagement für Hochwasseropfer - Kleingruppe 4
Katholische Soziallehre - Renaissance des Christlich-Sozialen - Kleingruppe 5
Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements - Kleingruppe 6
Erarbeitetes Papier der Kleingruppe 5 zur Katholischen Soziallehre