Wasser ist für alle da!

19.04.2013 | Statement des Diözesanvorsitzenden zur Wasserversorgung

„Der Herr antwortete Mose: Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken.“ Exodus 17, 6

Vor kurzem waren die Schlagzeilen voll von der Nachricht, dass die Wasserversorgung in Europa liberalisiert werden solle. Dies war im Entwurf der neuen Richtlinie zur Vergabe von Dienstleistungskonzessionen so vorgesehen. Liberalisierung bedeutet in diesem Zusammenhang die Öffnung zu mehr Privatisierung und damit Kommerzialisierung. Bereits seit 2007 versuchen die Lobbyisten der großen privaten Wasserversorger den Markt für sich zu erschließen. Nun scheint dieses nach massiven Protesten abgewendet zu sein. Jedoch bin ich mir sicher, dass sie es wieder versuchen werden, es heißt also wachsam zu sein.

Auch der Katholikenrat der Region München wendet sich mit einem Beschluss seiner Vollversammlung vom 08. März 2013 entschieden gegen die Vermarktung der Lebensgrundlage Wasser.

In diesem Beschluss heißt es:

„Für Christen ist Wasser ein Schöpfungselement, das Grundlage für jegliches Leben ist. Die symbolische Bedeutung von Wasser in den christlichen Kirchen und in den meisten Religionen hat hier seinen Ursprung. Wasser ist Gemeinschaftsgut und kein Konsumbedürfnis. Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht. Die Wasserversorgung zu kommerzialisieren käme der Vermarktung unserer wichtigsten Lebensgrundlage gleich. Sie muss elementarer Teil der kommunalen Daseinsvorsorge bleiben. Kommunale Wasserversorger wirtschaften zum Wohl ihrer Bürger und haben in den vergangenen Jahrzehnten aus Steuern und Abgaben Milliardeninvestitionen getätigt, um die Qualität des Trinkwassers auch für kommende Generationen sicherzustellen. Private Wasserversorger wirtschaften hingegen zum ‚Wohle‘ ihrer Shareholder. Bei einer Liberalisierung und Privatisierung der Wasserversorgung ist davon auszugehen, dass die Preise steigen und die Qualität sowie der nachhaltige Schutz des Trinkwassers bei einer Annäherung an die gesetzlichen Grenzwerte leiden.“

Werner Attenberger, Diözesanvorsitzender
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Diözesanvorsitzender Werner Attenberger