Armut geht uns alle an!

08.03.2013 | Statement des Diözesanvorsitzenden zur Armut

In diesen Tagen hat die Bundesregierung den Armutsbericht vorgelegt. Nach diesem Papier teilen sich die obersten 10 % der Bevölkerung 55 % des Vermögens, während die untere Hälfte der Bevölkerung nur über 1% des Vermögens verfügt.

Drei Gruppen der Bevölkerung sind hier besonders von Armut bedroht:

  • Kinderreiche Familien,
  • Alleinerziehende und
  • Ältere.

Familien und Alleinerziehende sind vom Staat angemessen zu unterstützen, damit sie ihrer Erziehungsaufgabe nachkommen können. Die derzeitigen Leistungen des Staates durch Kindergeld und Steuererleichterung sind nicht ausreichend, sie decken den Aufwand für Kindererziehung nicht und fördern Wohlhabende überproportional.

Der Grund für die Altersarmut – und die kann alle treffen – ist eng verknüpft mit prekären Arbeitsverhältnissen während des Erwerbslebens. Hier gilt es anzusetzen und hier greift auch das Rentenmodell der katholischen Verbände, das auch vom Kolpingwerk vertreten wird. Es besteht aus

  • einer Sockelrente als solidarische Versicherung basierend auf allen Einkünften,
  • einer beitragsfinanzierten Pflichtversicherung aller Arbeitnehmer und
  • einer betrieblichen bzw. privaten Vorsorge.

Somit ergeben sich für uns drei Forderungen an die Politik:

  • Verbesserung der Rahmenbedingungen für Familien und Alleinerziehende,
  • Maßnahmen gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und
  • Neuordnung des Rentensystems.
Werner Attenberger, Diözesanvorsitzender
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Diözesanvorsitzender Werner Attenberger