Weihnachtslegende live

13.01.2013 | Lesung bei der Kolpingsfamilie Puchheim

Rund 80 Zuhörer lauschten bei einer nicht alltäglichen Veranstaltung der Kolpingfamilie Puchheim einer Lesung mit Musik und Gesang. Mit dem Erlös der Veranstaltung unterstützt Kolping Puchheim die Sozialzentren Caruaru (Schwester Werburga) und Pedro II (Centro Mandacaru) in Brasilien. Die beiden Objekte wurden zu Beginn der Veranstaltung von Herbert Kainzlsperger und Christa Almstätter kurz vorgestellt.

Angeregt durch Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ schrieb Andreas Almstätter ca. 1932 für eine katholische Jungschargruppe, die er damals im Münchner Westend leitete, ein Krippenspiel. Sein Sohn, der Laiendarsteller Heini Almstätter, stellte das besinnliche und dennoch heitere Stück in Form einer szenischen Lesung vor. Das Spiel spannt den Bogen von Maria Verkündigung über die Herbergssuche zur Anbetung der Hirten und der Ankunft der Heiligen Drei Könige. Während die Hirten in noch unverfälschtem Münchnerisch in originellen Dialogen ihr Erstaunen zum Ausdruck bringen, lässt der Autor Maria, Josef, die Engel und die Könige in südlich gefärbten Hochdeutsch sprechen. Interessant ist auch die historisch-religiöse Komponente des Stücks. Bei der Anbetung der Hirten und der drei Weisen kommt der Christkönig-Gedanke, der von der Kirche als Gegenpool zu einer zunehmend antichristlichen und faschistischen Weltordnung forciert wurde, unverkennbar zum Ausdruck.

Heini Almstätter las bis auf Maria, die von der Sängerin Doris Benz rezitiert wurde, alle Rollen. Sie suchte auch passend zum Text selten gehörte bairische Volkslieder aus, die sie musikalisch unterstützt durch Willi Stappert an der Gitarre und der Steyrischen mit viel Einfühlungsvermögen zum Besten gab. Das Publikum dankte allen Mitwirkenden durch lang anhaltenden Schluss-Applaus.

Erwin Kropp, Schriftführer KF Puchheim
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Kolpingsfamilie Puchheim