Mit Kopf, Herz und Hand für Senioren

24.08.2011 | Seniorenfahrdienst der Kolpingsfamilie Puchheim

Was machen Senioren am Freitagnachmittag in Puchheim, wenn Sie zum Senioren-Club wollen, aber selbst nicht mehr mobil sind? Na klar, sie melden sich beim Seniorenfahrdienst der Kolpingsfamilie Puchheim und werden von zuhause abgeholt und nach Veranstaltungsende wieder zurückgebracht - und das mit viel Herz und der helfenden Hand. Natürlich darf der Kopf auch nicht fehlen. Immerhin müssen die acht Fahrer des Seniorenfahrdienstes sich nicht nur die Namen, sondern auch die Adressen ihrer Fahrgäste merken.

Von der Idee zur Umsetzung

Bereits vor vier Jahren hatte Kolpingmitglied und Gründer des Seniorenfahrdienstes Manfred Dlugosch im Rahmen seiner Tätigkeit im Seniorenbeirat in Puchheim die Idee und begann mit der Umsetzung. Vor etwa 2 1/2 Jahren übernahm dann die Kolpingsfamilie Puchheim den Fahrdienst. Seitdem fährt dieser viermal unter der Woche (auch am Samstag) Senioren zu Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde sowie samstags u.a. für die Bewohner des Betreuten Wohnen zum Einkaufen. Ausdrücklich nicht getätigt werden Arztbesuche, Besorgungsfahrten, Krankenfahrten sowie Ausflugsfahrten jeder Art.

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Am Freitag, den 19. August 2011, hatte ich als Diözesanreferent selbst die Gelegenheit eine solche Fahrt vor Ort mitzuerleben. Besonders die Dankbarkeit der Senioren - in erster Linie Seniorinnen - und die Freude der ehrenamtlichen Fahrer sind mir im Gedächtnis geblieben. Interessant war es mit zu bekommen, dass nicht nur das Abholen und Zurückbringen im Mittelpunkt steht, sondern der Mensch selbst. So werden die Fahren mit alltäglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen der Fahrgäste konfrontiert, wie z.B. mit den Fragen "Wo ist mein Schlüssel?" oder "Kann ich im Alter noch zuhause wohnen?". Mit Kolpingmitglied Herbert Kainzlsperger brachte ich eine Senioren zurück in das Haus Elisabeth und es war beeindruckend wie er sich um die demente Dame kümmerte und ihr sogar aus den Schuhen half.

Leistung des Fahrdienstes wird von der Gemeinde anerkannt

Während nebenan der Seniorenclub stattfand, hatte ich im Pfarrheim bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit in einem Gespräch mit vier Fahrern, dem 1. Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Puchheim, Eduard Schneider und dem 2. Bürgermeister, Wolfgang Wuschig mehr über das Engagement zu erfahren. Da bei den Seniorenfahrten im Jahr rund 4.000 Kilometer mit 1.000 Fahrgästen zurückgelegt werden und dies nicht ausschließlich mit privaten PKWs möglich ist, stellt die Gemeinde seit einigen Jahren den Fahrern einen Kleinbus zur Verfügung. In einer arbeitsähnlichen Routine wird dieser beim Bauamt abgeholt. Sogar ein eigener Spind - u.a. für das Podest zum Ein- und Aussteigen für die Senioren - steht dort bereit. Die Kooperation wird hoffentlich fortgesetzt werden, damit die Senioren auch in Zukunft die Chance haben, am Leben in Puchheim teilzunehmen.

Der Seniorenfahrdienst der KF Puchheim sowie weiteres ehrenamtliches Engagement von Kolpingsfamilien sind in der Ideensammlung des AK Soziales zu finden - siehe Download!

Andreas Fritsch, 24.08.2011
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Vier Fahrer des Seniorenfahrdienstes mit Seniorin
Beim Aussteigen behilflich und immer mit Humor!

Kolpingsfamilie Puchheim