Tu Gutes und rede darüber… . Soweit so normal für uns.

01.07.2021 | Geistlicher Impuls von Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber

Zu Beginn jeden Monats gibt es von Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber einen geistlichen Impuls.

Tu Gutes und rede darüber… . Soweit so normal für uns.

Da klingt es doch höchst seltsam, dass Jesus in den Heilungsgeschichten des Evangeliums immer wieder verbietet, über das, was ihm da Gutes passiert ist, zu reden. Aber ich denke, damit ist ein wesentlicher Aspekt von Glauben und Beziehung zu Gott angesprochen: das ist so persönlich, das gehört nicht marktschreierisch in die Öffentlichkeit.

Auch wenn heute manche meinen, das Glaubenszeugnis wäre wirksamer, je lauter es in die Welt hinausposaunt wird, Jesus bestärkt mich in meiner Empfindung: nein, das ist es nicht, ganz im Gegenteil: mir sind Menschen, die mir von ihrem Glauben erzählen mit der Absicht, dass ich das gleiche zu glauben hätte oder den Weg, den sie zum Glauben gefunden haben, sei auch der Königsweg für mich, eher unsympathisch. Ich höre gerne Glaubensgeschichten, aber um zu erfahren, wie es dem anderen geht, nicht um Maß zu nehmen für mich. Manchmal entdecke ich Gemeinsamkeiten, auch darüber freue ich mich, oder ich entdecke Dinge, die ich auch in meinem eigenen Leben ausprobiere, das alles gibt es und ist bereichernd. Aber letztlich bleibt es mein Weg mit Gott, ganz exklusiv für ihn und mich, die Heilung ist nur für den dem sie geschieht, ein Zeichen, wie exklusiv sich Gott ihm zuwendet.

Das ist Gottes Art mit uns, mit mir, ganz eigen-artig, Gott sei Dank.

Treu Kolping

Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber
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