Das Leben ist zu kurz...

01.04.2021 | Geistlicher Impuls von Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber

Zu Beginn jeden Monats gibt es von Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber einen geistlichen Impuls.

Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken (J.W. von Goethe)

Dieser Satz wird nicht so oft zitiert, ich habe aber den Eindruck, dass er bei vielen Menschen tief eingegraben ist. Wie anders wäre es zu erklären, dass Menschen meinen, wenn sie jetzt nicht ihren Urlaub planen können, würden sie ein Stück ihres Lebens unwiederholbar versäumen. Jedenfalls entnehme ich der Hysterie, mit der Diskussionen geführt werden, was erlaubt, sinnvoll, etc. ist nicht nur die blanke Existenzangst, die nachvollziehbar ist und wo wir als solidarische Gesellschaft Lösungen finden müssen. Sondern sehr oft erlebe ich auch diese tief sitzende Stimmungslage: da wird mir jetzt Party, Geselligkeit, Urlaub, Friseurbesuch, etc. vorbehalten, das schränkt mein Wohlbefinden ein, das ist eine verlorene Zeit, und damit weg damit.

Wer so empfindet, denkt, argumentiert, der kann eigentlich keinen Glauben haben. Dieser Glaube will uns nämlich sagen: jede Minute deines Lebens jetzt ist wertvoll, egal unter welchen äußeren Bedingungen, und es wird das große Finale jenseits dieser Zeit geben. Also keine Panik: die verlorene Skisaison wird nachgeholt, im ewigen Leben, solange ich will (Nebenbei: jetzt wäre sie hier sowieso vorbei).

Grandios! Frohe Ostern!

Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber
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