Schäffler ertanzten 30.000 Euro

18.01.2021 | Spendenübergabe verzögerte sich durch Corona

Die Kolpingsfamilie Traunstein konnte an insgesamt zehn Organisationen großzügige Spenden übergeben. Das Geld stammt aus den Einnahmen der Schäfflertanzgruppe im Jahr 2020.

Sehr erfolgreich waren die Auftritte der Schäfflertänzer der Kolpingfamilie Traunstein in der vergangenen Faschingszeit. Sie ertanzten insgesamt 30.000 Euro für gute Zwecke, so deren Leiter Stefan Eisenreich in einem Gespräch mit der Heimatzeitung. Normalerweise übergaben die Schäffler in der Vergangenheit das Geld an die verschiedenen Empfänger bei einen großen Festabend. Da dies wegen der Auflagen in Zuge der Corona-Pandemie heuer nicht möglich war, haben sie das Geld inzwischen an die Institutionen und Organisationen formlos weitergegeben. Der Festabend soll jedoch nach dem Ende der Corona-Pandemie möglichst nachgeholt werden, wie Eisenreich betonte.

Nutznießer waren die Aktion „...die im Dunkeln sieht man nicht“ und der Verein „Vergissmeinnicht Chiemgau“ mit jeweils 7000 Euro. Mit jeweils 2000 Euro wurden die Freiwillige Feuerwehren Traunstein und Haslach, die DLRG Siegsdorf-Traunstein, das BRK Traunstein, der Malteser Hilfsdienst Traunstein, das Technische Hilfswerk Traunstein und die Bergwacht Traunstein bedacht. Als Sachspende erhält die Ludwig-Thoma-Grundschule demnächst einen Brotbackofen im Wert von 2000 Euro.

Nach den Worten von Eisenreich hatten die Schäffler 77 Auftritte und stellten damit einen neuen, einsamen Rekord auf. Einschließlich der sie abwechselnd begleitenden Musikanten der Stadtmusik Traunstein und Musikkapelle Surberg Lauter nahmen über 100 Personen an den Auftritten teil. Beide Kapellen waren am ersten Tag mit dem Auftritt vor dem Rathaus, bei den Tänzen an sechs Schulen und bei der Metzgerei Rührgartner mit von der Partie. Im Durchschnitt waren es 33 Schäfflertänzer und 25 Musikanten. Eisenreich lobte seine Schäffler als homogene Truppe vom Arbeiter bis zum Arzt, die stets gute Laune verbreitet habe.

Zwischen dem 4. Januar und 22. Februar führten die Schäffler ihren Tanz an 14 Tagen auf. Am ersten Tag waren bei der Aussegnung und dem ersten Auftritt für Oberbürgermeister Christian Kegel über 100 Teilnehmer (Schäffler und Musikanten) dabei. Ein besonderen Tag war der Auftritt an sechs Schulen: die Ludwig-Thoma-Grundschule, die Grundschulen Haslach, Kammer und Surberg, die Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule sowie das Sonderpädagogische Förderzentrum „Schule an der Traun“. Rund 80 Prozent der Auftritte waren im Traunsteiner Stadtgebiet. Zu sehen waren die Schäfflertänzer aber auch in Inzell, Surberg, Grabenstätt, Chieming; Bergen, Siegsdorf, Taching und Waging.

Finanziell unterstützt wurden die Schäffler von der Volksbank Raiffeisenbank Traunstein, den Stadtwerken Traunstein und dem Hofbräuhaus Traunstein. Das Hofbräuhaus füllte sogar rund 150 000 Flaschen Bier mit einem eigenen Schäffler-Etikett ab. Bei Wirt Rudi Zeif vom Sailer-Keller und vom Hofbräustüberl wurden sie kostenlos verpflegt. Eisenreich dankte nicht nur den Sponsoren für die Unterstützung, sondern auch den beiden Musikkapellen für die zuverlässige musikalische Begleitung sowie den Feuerwehren Traunstein und Haslach sowie dem THW für die notwendigen Straßenabsperrungen. Geld brauchten die Schäffler unter anderem für ihre Busfahrten, den Kauf von Schnaps, den sie für den guten Zweck bei ihren Auftritten an die Zuschauer verkauften, und für ein neues Schäffler-Gewand, das durch ihre Auftritte bei Wind und Wetter leidet.

Wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, soll nicht nur der Festabend mit einer symbolischen Übergabe der Gelder stattfinden. Ihrer Tradition und ihrem Brauchtum folgend wollen die Schäffler mit einem Tanz das Ende der „modernen Pest Covid-19“ einleiten und die Leute wieder auf die Straße locken, versprach Eisenreich. Die Auftritte sollten möglichst gemeinsam mit allen Schäfflertanzgruppen in Südostbayern und München sowie in Salzburg am selben Tag stattfinden.

Günter Buthke, Kolpingsfamilie Traunreut
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Fotos: Archiv / Buthke

Kolpingsfamilie Traunstein