Teilhabe durch Arbeit

05.03.2020 | Josefstag-Aktion 2020

Im Rahmen einer Aktion zum Josefstag der Kolpingjugend hat die Jobwerkstatt in Oberhaching ihre Arbeit vorgestellt. Dabei durften der Bürgermeister von Oberhaching, Stefan Schelle, sowie weitere Vertreter*innen aus Kirche und Gesellschaft, zusammen mit Schülern und Praktikanten der Jobwerkstatt, ihre handwerklichen Fähigkeiten zeigen.

Oberhaching, 4. März: Was waren Ihre Hobbies, Ihr Traumberuf, Ihre Vorbilder als Sie Jugendliche waren? Welche Ausbildung haben Sie dann gemacht? Diese und ähnliche Fragen durften die Schüler der Mittelschule Oberhaching sowie Praktikanten der Kolping-Jobwerkstatt den Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft stellen und dürften wohl nicht selten überrascht gewesen sein, dass auch die Verantwortungsträger*innen von heute in ihrer Jugend in einer ganz ähnlichen Situation waren wie sie es jetzt sind.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Thomas Jaud, der Leiter der Jobwerkstatt, die Arbeit der Einrichtung vor und verdeutlichte warum Angebote wie diese so wichtig für junge Menschen als Orientierungshilfe sind und ihnen Erfolgserlebnisse in der praktischen Arbeit und neues Selbstbewusstsein geben.

Diözesanjugendpfarrer und -vorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Richard Greul, erzählte dann von seiner eigenen Berufslaufbahn, die genauso mit Praktika und einer ganz normalen Berufsausbildung begann und auch nicht immer geradlinig verlief. Dabei ermutigte er die Jugendlichen mit der Bewerbung für eine Berufsausbildung den ersten Schritt zu tun.

Anschließend startete die „do it yourself“-Aktion. Hierbei durften acht Gruppen, die je zur Hälfte aus Erwachsenen und Jugendliche bestanden, aus Holzlatten gleich große Holzklötze sägen, diese abschleifen und verzieren. Zeitgleich sollten die Gruppenmitglieder voneinander in Erfahrung bringen welche Vorbilder, Hobbies, Traumberufe sie in ihren Jugendjahren hatten bzw. haben und für welchen Ausbildungsweg sie sich dann entschieden haben bzw. für welche Ausbildung sie sich bewerben wollen. Die Antworten wurden dann ebenfalls auf den Holzklötzen verewigt und so entstanden am Ende dutzende bunte Steine, die am Ende aufeinander gestapelt wurden, so dass ein großer Turm entstand.

Anschließend versammelten sich die Teilnehmer*innen rund um den Turm zu einer Diskussionsrunde. Dabei wurden unter anderem Fragen der Jugendlichen an Stefan Schelle, Bürgermeister von Oberhaching (CSU) sowie andere anwesende Verantwortungsträger und Gäste gerichtet. So wollten die Schüler vom Bürgermeister gerne wissen, welche Ausbildung man denn bräuchte, um dieses Amt zu bekleiden. Die Antwort „Gar keine, aber schaden tut’s nicht“ führte dann zur allgemeinen Erheiterung.

Weiter wurde darüber gesprochen, wie es denn überhaupt dazu kam, dass ein Angebot wie die Jobwerkstatt überhaupt ins Leben gerufen wurde, warum ausgerechnet in Oberhaching und warum Kolping der passende Träger dafür ist. Auch wurde erläutert warum Einrichtungen wie die Jobwerkstatt nötig sind, um Jugendliche auf ihrem Weg hin zur vollständigen Teilhabe an der Gesellschaft zu unterstützen. Zum Abschluss wurde dann noch eine Runde Jenga gespielt – bis der Turm umfiel.

Bereits zum achten Mal beteiligte sich die Kolpingjugend Diözesanverband München und Freising in Kooperation mit der Kolping Bildungsagentur gemeinnützige GmbH mit einer Veranstaltung am bundesweiten Aktionstag. Der Heilige Josef ist Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen. Seinen Gedenktag begeht die katholische Kirche am 19. März. Seit zehn Jahren besuchen dabei Verantwortliche aus Kirche und Politik am Josefstag Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und setzen damit ein Zeichen für die Bedeutung dieser Arbeit. Der Josefstag hebt die Bedeutung der katholischen Träger und Einrichtungen für die Integration benachteiligter Jugendlicher hervor und gibt Impulse für politische Entscheidungen. Der Aktionstag wird von der bundeszentralen Initiative „arbeit für alle“ (afa) im Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) der Deutschen Bischofskonferenz getragen.

Matthias Schneider, Jugendbildungsreferent
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Thomas Jaud, Leiter der Jobwerkstatt
Bürgermeister Stefan Schelle mit Schüler bei der Arbeit
Constanze Wallenwein, Mitarbeiterin der Jobwerkstatt, beim Jenga-Spiel
Die von den Teilnehmer*innen hergestellten Jenga-Steine
Matthias Schneider, Jugendreferent der Kolpingjugend, bei der Moderation