Sag was gegen Rechtspopulismus

02.03.2020 | Kolpingstunde beim Münchner Kirchenradio

Wie soll man auf rechtspopulistische Meinungsmache reagieren? Tipps gegen die Sprachlosigkeit bietet das familienpolitische Seminar "Sag was".

Die Idee für das Seminar gegen Rechtspopulismus ist Diana Kühnlein gekommen, als sie sich mit ihren Kindern einen Film über die Folgen der Reichspogromnacht angeschaut hat. Da sei ihr klar geworden, dass es heutzutage wieder diese Tendenz gebe, Andersgläubige oder Andersdenkende auszugrenzen.

Deswegen habe sie in der Diözesan-Kommission für Familie und Lebenswege vorgeschlagen, einen Prozess zu starten, der die Familien für den Wert der Meinungsfreiheit sensibilisieren soll. Herausgekommen ist das familienpolitische Seminar "Sag was", das im September stattfindet.

Dort bekommen die Eltern und ihre Kinder nicht nur Tipps für Gesprächstaktiken an die Hand. Kolping Familienreferentin Kerstin Bockler ist es gelungen, das NS-Dokumentationszentrum in München als Partner für das Seminarwochenende mit ins Boot zu holen. Eine Historikerin der Einrichtung werde mit den Teilnehmern die Lage am Ende der Weimarer Republik beleuchten, als die Nationalsozialisten, ähnlich wie die Rechtspoulisten heute, versucht haben, die öffentliche Meinung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Gut die Hälfte des Seminars widme sich den historischen Ursachen von Rechtspopulismus, so Bockler. Das Seminar soll der Auftakt für einen Prozess sein, in dem Familien sich über einen längeren Zeitraum darin einüben können, aktiv Stellung gegen Rechtspopulismus zu beziehen, ergänzt Diana Kühnlein in der Kolpingstunde.

Paul Hasel, Münchner Kirchenradio
Schriftgröße
Schriftgröße
imago images / IPON
v.l.: Diana Kühnlein u. Kerstin Bockler