Europa(wahlen) und Vorstandswahlen

08.05.2019 | Diözesanversammlung 2019 in Töging am Inn

Am 04.05.2019 hat mit rund 130 Delegierten die Diözesanversammlung des Kolpingwerks Diözesanverband München und Freising stattgefunden. Mit dem Themenschwerpunkt Europa und einem entsprechenden Leitantrag bekräftigte der Diözesanverband seine proeuropäische Ausrichtung. Der inhaltliche Teil wurde von Prof. Dr. Heribert Prantl, Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung gestaltet. Außerdem fanden Wechsel im Diözesanvorstand statt.

Der Tag begann mit einem feierlichen Gottesdienst, der von der Gruppe Jericho musikalisch gestaltet und von Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber, unter der Mitwirkung von Stadtpfarrer Albert Lang und Dekan Franz Eisenmann, geleitet wurde. Dabei stimmten sich die Kolpinggeschwister bereits auf das Thema Europa ein. Die Parallele zwischen den Jüngern im Boot auf dem See Genezareth des Sonntagsevangeliums und der heutigen europäischen Situation lässt sich schnell ziehen: Damals wie heute herrsche Unsicherheit und Angst. Doch dürfe man sich durch diese Gefühle nicht beirren und leiten lassen, sondern müsse ihnen entgegentreten – in Einheit mit Christus.

Jene Einheit und den Mehrwert von Zusammenhalt betonte im Anschluss, zur Eröffnung der Versammlung Karlheinz Brunner (Diözesanvorsitzender) sowie in den Grußworten der Erste Bürgermeister von Töging am Inn, Dr. Tobias Windhorst, und Msgr. Thomas Schlichting, Ordinariatsdirektor im Erzbischöflichen Ordinariat München und Ansprechpartner des Kolpingwerks. Harald Hempen, Vorsitzender der KF Töging, grüßte als Gastgeber ebenfalls alle Anwesenden und freut sich darüber, dass nach 1973 wieder eine Diözesanversammlung in Töging stattfand.

Weitere Grußworte sowie ein großer Dank an die Arbeit des Diözesanverbandes München und Freising wurden von Ernst Joßberger, Mitglied des Bundesvorstands des Kolpingwerks Deutschlands und Dorothea Schömig, Vorsitzende des Kolping-Landesverbandes Bayern überbracht.

Nach der Einführung erhielt Heribert Prantl das Wort, der den Anwesenden eröffnete, dass er seit nun genau 50 Jahren Kolpingbruder in der Kolpingsfamilie Nittenau (DV Regensburg) sei und der Verband ein Grund ist, warum er sich als Europäer verstehe. In einem fesselnden Vortrag betonte Prantl, dass die Europäische Union – dieses „welthistorische Friedensprojekt“ – das großartigste sei, das Europa je erschaffen habe. Wir hätten nur aufgrund der vielen (berechtigten) Kritik an ihren Handlungsweisen verlernt, jenes Wunder zu wertschätzen. Europa sei nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Aufgabe. Diese zu gestalten sei Aufgabe der Politik aber auch der Sozialverbände wie dem Kolpingwerk.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Delegierten die Möglichkeit Fragen an den Referenten zu stellen und bekamen diese umgehend beantwortet.

Nach einer hervorragenden Mittagsverpflegung durch das Bewirtungsteam der „Kantine“ und die Bereitstellung von Kaffee und Kuchen durch die Kolpingsfamilie verbrachten die Anwesenden den Nachmittag mit dem Konferenzteil. Neben dem Austausch über den Jahres- und Finanzbericht 2018 ging es im Wesentlichen um folgende Punkte:

Der Leitantrag „Gemeinsam-Solidarisch-Europäisch“ wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. Die Delegierten betonten mit diesem Beschluss die proeuropäische Haltung als Kolpingwerk und ein aktives Eintreten hierfür. Es ergeht eine klare Absage an nationalistische und die europäische Einheit zerstörende Strömungen.

Die Wahlen zum Diözesanvorstand brachten neue Gesichter. Mit deutlicher Mehrheit wurde Margot Sibbers (KF Bad Aibling) zur stellvertretenden Diözesanvorsitzenden und Barbara Trampler (KF Poing) zum weiteren Vorstandsmitglied gewählt. Josef Steigenberger (KF Bad Tölz), der seit zwei Jahren ebenfalls Vorstandsmitglied war, wurde einstimmig zum stellvertretenden Diözesanvorsitzenden gewählt. Somit befinden sich nun wieder sieben gewählte Personen aus den Reihen des Kolpingwerks und zwei aus den Reihen der Kolpingjugend (Monika Huber und Hannes Roider, beide KF Waging) im Diözesanvorstand.

Zur Freude des Diözesanvorstandes konnte Alfons Rohrmoser (KF Peiting) die Ehrennadel des Diözesanverbandes verliehen werden. Er wurde damit für sein langjähriges Engagement geehrt.

Zum Abschluss der Versammlung wurde es dann noch einmal emotional, denn es wurden zwei liebgewonnene Menschen verabschiedet: Michaela Vollei (KF Tittmoning) legte ihr Amt als Vorstandsmitglied zu dieser Diözesanversammlung nieder und verlässt das Gremium nach vier Jahren intensiver Mitarbeit. Im Namen des gesamten Kolpingwerks München und Freising dankte Karlheinz Brunner Michaela für ihre geleistete Arbeit, das Engagement und das Herzblut und wünschte ihr alles Gute für den weiteren Weg.

Ebenfalls verabschiedet wurde nach 13 Jahren hauptberuflicher Mitarbeit im Jugend- und Diözesanbüro Bettina Sprenzel, die das Kolpingwerk zum 30.06.2019 verlässt. Alfred Maier (Diözesangeschäftsführer) skizzierte die vergangenen Jahre und die gemeinsame Arbeit und drückte einen sehr großen Dank für die hervorragende Arbeit von Frau Sprenzel in all ihren Tätigkeiten aus.

Auf einen Weggang folgt eine Wiederbesetzung: So war es eine Freude, dass Frau Sprenzels Nachfolgerin, Frau Roswitha Krausch, sich auf der Diözesanversammlung bereits vorstellen konnte. Sie wird ab dem 01.07.2019 das Team im Diözesanbüro ergänzen.

Die Diözesanversammlung endete um 16:15 Uhr und wurde traditionell mit dem Kolpinglied beschlossen.

An dieser Stelle gilt es allen Anwesenden für ihre Teilnahme und Mitarbeit zu danken. Eine besondere Erwähnung sollen die KF Töging sowie der Wirt des Kulturzentrums „Kantine“, Manfred Dietl, erhalten, die durch ihre herausragende Organisation im Vorfeld sowie die unkomplizierten Absprachen und die ausgezeichnete Verpflegung die Diözesanversammlung 2019 für alle zu einem gelungenen Tag gemacht haben! Merci!

 

 

Massimo Zanoner, Diözesanreferent
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Fotos: Simon Vornberger / Kolping München
Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber zog einen Vergleich zwischen den Stürmen auf dem See Genezareth und den politischen Stürmen in Europa
Gastredner Prof. Dr. Heribert Prantl
Alfons Rohrmoser erhielt für sein langjähriges Engagement die Ehrennadel des Diözesanverbandes
Die neu gewählten Vorstandsmitglieder von links: Margot Sibbers, Josef Steigenberger und Barbara Trampler