Seenotretter aus Moosburg

22.02.2019 | Vortrag über Flüchtlingsrettung auf dem Mittelmeer

Mit der Organisation Sea-Eye half Sebastian Keller Flüchtlingen in Seenot. Jetzt berichtete er bei der Kolpingsfamilie Freising von seinen Erlebnissen im Frühling 2017.

Schon immer war Sebastian Keller gerne am Wasser. Als Kind hat er sich ein Boot für den Starnberger See gebaut, später machte er verschiedene Bootsführerscheine und als Feuerwehrmann in Mosburg hatte er schon Stresssituationen durchlebt. Doch die zwei Wochen auf dem Rettungsschiff Sea-Eye waren noch einmal eine andere Herausforderung

Der umgebaute Fischkutter habe auf dem Mittelmeer immer wieder Probleme gemacht und die Arbeit im Schichtdienst sei alles andere als entspannt gewesen, erzählte Keller den Zuhörern der Kolpingsfamilie Freising im St. Georgshaus. Die Situation sei sehr gefährlich für die Flüchtlinge, erklärte er, denn auf den Schlauchbotten hätten die Menschen praktisch gar nichts dabei. Drei Frauen seien zudem schwanger gewesen, und eine der Frauen habe epileptische Anfälle erlitten. Die habe man dann natürlich an Bord genommen und versorgt.

Hauptaufgabe der „Sea-Eye“ sei es aber eigentlich nicht gewesen, Flüchtlinge an Bord zu nehmen. Das kleine Schiff sollte vor allem die häufig völlig überladenen Schlauchboote der Flüchtlinge finden, sie mit Wasser und Schwimmwesten versorgen und dann den Standort der Marine melden. Durch den Notruf an die italienische Seenotrettungsstelle konnten die Schlauchboote dann geortet und gerettet worden. So haben Keller und die Mannschaft der SeaEye vier solcher Gummiboote mit insgesamt fast 500 Flüchtlingen aufgefunden.

Die rund 50 Zuhörer, die der Einladung der Kolpingsfamilie Freising gefolgt waren, zeigten sich interessiert und erstaunt über die spannenden Ausführungen des Moosburgers.
 

Simon Vornberger, Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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Foto: privat

Kolpingsfamilie Freising