25 Jahre Neugründung KF Oberschleißheim

13.11.2018 | Die Kolpingsfamilie feierte beim Kirchweihsingen

Kirchweih ist ein ganz besonderer Termin im Veranstaltungskalender der Pfarrgemeinde in Oberschleißheim – heuer sogar mit drei Ausrufezeichen markiert. Die Kolpingsfamilie feierte nämlich ihren 25. Geburtstag.

Regelmäßig am dritten Sonntag im Oktober ist der Festsaal im Oberschleißheimer Pfarrheim Maria Patrona Bavariae fürs Kirchweihsingen reserviert. Und Kolping-Vorsitzender Leopold Pai ist froh, in Pfarrer Ulrich Kampe auf einen Hausherrn setzen zu können, der den Saal für Kolping zur Not auch persönlich in Schuss gebracht hätte. „So ein schöner Raum“, strahlte Ute Pai, Leopolds Ehefrau und als gute Fee ebenso unentbehrlich für die Kolpingfamilie wie für ihren Mann.

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt: Rund 130 Gäste drängten sich an den festlich geschmückten Tischen. Logisch, denn das Programm war dem besonderen Anlass gemäß aufgestockt worden. Sieben Musiker aus Oberschleißheim und Umgebung spielten traditionelle Klänge und eingängige Melodien. Darunter Gäste wie die Birkenstoana Stubnmusi, die Gruppe Saitenspiel, Lohhofer Zwoagsang, Mittenheimer Hausmusi und Herbert Forster an der Quetschn, die Kirchweih regelmäßig aufspielen. Außerdem die Riegermusi und als Solist an der Ziehharmonika Michi Straschischnig, bekannt aus der Lebenden Krippe vom Schleißheimer Schloss. „Singt’s alle kräftig mit“, ermunterte Diakon Dieter Wirth die Zuhörer: „Jede Stimme zählt!“

Der bisweilen ziemlich bärbeißige Humor des Präses ist in dieser Runde wohl bekannt. Ob er dabei die Landtagswahlen im Sinn hatte oder mit seinem Nachsatz die Stimmung in der Bude anheizen wollte, bleibt sein Geheimnis. Wie dem auch sei; den Pfarrer, der vorher angekündigt hatte, das Fest wegen unaufschiebbarer Termine in der Pause verlassen zu müssen, ließ Wirth nicht von der Leine: „Blöderweise ist ausgemacht“, dauerte es den Präses, da sich soeben die Musiker in Stellung brachten, „ohne Pause drei Stunden zu spielen.“ So gut wie jeder im Saal musste lachen, und der Pfarrer schmunzelte mit.
Bei der Gelegenheit gedachte der Diakon der Zeiten, da das Kirchweihfest 1898 aus der Taufe gehoben wurde. „Ein Fest des Essens, des Trinkens und der Rauferei“, frohlockte Wirth, und es klang ein wenig so, als wünschte er sich an eben jenen Ort, in eben jene Zeit. Ein Riesenspaß für jedermann! Nur nicht für die Gänse. Die landeten, solange sie sich nicht vorsahen, in den Mägen der Festgesellschaft.

Kolping gibt es seit 1927. Doch während des Dritten Reichs versiegte nahezu jede Art von Vereinsleben. Diakon Wirth und der verstorbene Johann Pflamminger erweckten die Kolpingsfamilie am 27. April 1993 in Schleißheim wieder zum Leben. Der Präses aber sieht sich nur als „Mosaiksteinchen“. Ohne die Leute, die sich ihnen anschlossen, „hätte sich alles verlaufen.“ Leopold Pai zeichnete die Gründungsmitglieder aus.

Andreas Sachse (Münchner Merkur)
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Fotos: KF Oberschleißheim

Kolpingsfamilie Oberschleißheim