Aktuelle Nachricht aus Ecuador!

19.04.2016 | Erdbeben in Ecuador

Alfred Maier, Geschäftsführer des Kolpingwerkes hat mit Jeanette Calvachi Noboa, Geschäftsführerin von Kolping in Ecuador sofort per E-Mail Kontakt aufgenommen und folgende Nachricht erhalten:

"...Ich kann dir mitteilen, dass ich am eigenen Leib die Anspannung und die Angst durch das Erdbeben erleben konnte. Ich war in Portoviejo, um mit der Beraterin von "NGO Ideas", Rosa Mendoza und dem Team von Kolping Manabí zu arbeiten. Außerdem waren wir bis Samstagmittag mit den Jugendlichen in Resbalón zusammen.
Das Erdbeben hat uns in Crucita überrascht, da wir uns entschlossen hatten, den Nachmittag mit Katy und Rosa dort zu verbringen. Es war erschreckend zu sehen, wie sich die Erde wie Wellen bewegte, alles fiel um uns herum. Dazu die schreckliche Sorge, dass ein Tsunami
kommen könnte.
Dank Gott konnten wir mit der Hilfe der großzügigen Menschen von dort bis nach Portoviejo fahren. Was wir sahen, ist ganz ehrlich traurig und trostlos. Viele Häuser in Rocafuerte, die aufgrund der Überschwemmungen nach dem schrecklichen Winter im Wasser standen, sind nach Erdboden eingebrochen und nun ins Wasser gefallen. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, kein Telefon. Es gab keine Nachrichten und wir konnten uns nicht mit unseren Familien in Verbindung setzen. Wir kannten die realen Ausmaße von dem, was passiert ist, nicht, bis wir nach Portoviejo kamen. Das ganze Zentrum der Stadt ist vollkommen zerstört.
Vielen Dank an unseren Gott! Das Kolpingzentrum erlitt keine größeren Schäden. Nur eine Wand im hinteren Teil ist eingebrochen, Fensterscheiben sind kaputt, Gläser, Ausstattung der Gastronomie, ein Gitter im Eingang zum Haus, aber dies sind alles keine bedeutenden Dinge. Wir werden alles gut ansehen und prüfen.
In derselben Straße, in dem das Kolpinghaus steht, wenige Häuser von uns weg, stürzten mehrere Häuser ein, andere sind kurz davor oder schwer geschädigt. Deshalb glaube ich, dass unser Vater Kolping vor Ort war und uns deshalb nichts passiert ist.
Unseren Leuten aus den Kolpingfamilien geht es gut, es gab weder Tote noch schwere Verletzungen. Aus Manta haben wir soeben erfahren, dass es ihnen gut geht. Sicher gibt es dort viele Familien die Tote zu beklagen oder alles verloren haben. Was wir wissen ist, dass viele ihre Häuser verloren haben bzw. die Häuser stark beschädigt sind, vor allem in Rocafuerte und Manta. In Portoviejo geht es den meisten Kolpingern den Umständen entsprechend gut und sie mussten keine größeren Schäden an ihren Häusern beklagen.
Eine Delegation bestehend aus Dionisio, Narzissa, Jorge, Marita und den Freiwilligen werden die Kolpingsfamilien besuchen, um zu sehen, was vor Ort passiert ist und was dort gebraucht wird. In Quito werden wir uns heute Nachmittag treffen, um die Sammlung von Hilfsgütern für die Leute in Manabí zu organisieren. Auch in Chimborazo und im Colegio Kolping in Santo Domingo sammeln sie ebenso. Am Colegio wurde das zentrale Gebäude mit der Aula beschädigt. Es zeigt viele Risse, die Türen und Fenster sind herausgefallen. Heute werden wir noch den Schaden abschätzen. Sehr wahrscheinlich müssen wir den größten Teil des Gebäudes neu aufbauen.
In der nahen Zukunft, wird es wohl vor allem darum gehen, beim Wiederaufbau der Wohnungen zu helfen. Auf diese Aufgabe wollen wir uns als Kolping konzentrieren. Wir werden sehen, wie wir dies schaffen.
Wir sind sehr traurig, denn es wird sehr aufwendig sein, uns von dieser Situation zu erholen. Der größte Teil der Küste in Manabí, die kleinen Dörfer, die Städte sind alle fast vollständig zerstört. Die Menschen sind ohne Familie, ohne Wohnungen, ohne Arbeit. Die Straßen sind sehr stark beschädigt. Das Land hat keine wirtschaftlichen Reserven, um alles wieder aufzubauen. Es wird uns sicher viel Arbeit kosten, bis an diesen Orten wieder alles gut funktioniert. ..."

Jeanette Calvachi Noboa, Geschäftsführerin von Kolping in Ecaudor
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Bilder aus El Resbalón. Viele Häuser sind zerstört.
Bilder aus El Resbalón. Viele Häuser sind zerstört.
Bilder aus El Resbalón.